FRED THIELER | MALEREI

1. November 2013 bis 2. Februar 2014
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst

Das Werk Fred Thielers gilt als Synonym für Informel und abstrakte Bildwelten. Seine Kunst ist die Grundlage und Energiequelle für sein großes, konsequentes Engagement nicht nur als Künstler, sondern auch als Lehrer, Kulturpolitiker und Kunstanwalt. Das MKM Museum Küppersmühle widmet Fred Thieler eine umfassende Retrospektive, die die konsequente Entwicklung seines bildnerischen Schaffens nachzeichnet. Seine enorme Kreativität wird anhand von rund 100 Arbeiten dokumentiert, ausgehend von seinen Papierarbeiten und Grafiken bis hin zu den großformatigen Leinwänden. Schlüsselwerke aus zahlreichen Sammlungen und Museen ergänzen zentrale Arbeiten des Künstlers aus der im MKM beheimateten Sammlung Ströher.

Wesentlich für das Verständnis von Fred Thielers Werk und seiner künstlerischen Entwicklung ist „sein Bestreben sowohl nach gestalterischer Freiheit als auch nach freier und offener Aufnahme seines Bildes durch den Betrachter. Malen ist für Thieler Befreiung von Zwang, sowie Ausdruck von Freiheit und Positionsbehauptung seiner selbst. Unter dieser Prämisse lehnt er auch eine eindeutige Bildinterpretation ab und negiert jede Absicht, Einfluss auf den Betrachter nehmen zu wollen.“ (Eva Müller-Remmert, Kuratorin) Vor diesem Hintergrund ist – nach den frühen, noch gegenständlichen Arbeiten der 1940er Jahre – Fred Thielers rasche Hinwendung zur abstrakten, gestisch-dynamischen Malerei zu sehen, die sich im Verlauf der 1950er Jahre unwiderruflich vollzieht und nicht zuletzt eine Befreiung von den im Dritten Reich erfahrenen Restriktionen darstellt. 1952 wird er offiziell Mitglied der Künstlergruppe ZEN 49, pflegt aktiv Freundschaft und Austausch mit deutschen und internationalen Künstlern wie Rupprecht Geiger, Hans Hartung, Serge Poliakoff und Pierre Soulages und partizipiert an Ausstellungsaktivitäten im In- und Ausland.

Entlang der innersten Überzeugungen Fred Thielers ist auch der Betrachter im MKM aufgefordert, den ausgestellten Werken offen zu begegnen und „zum Mitarbeiter des Künstlers“ zu werden, so MKM-Direktor Walter Smerling und betont, dass es dem Künstler „abgesehen vom Handeln als Maler, vom Gestalten der Bildwelten, immer auch um die Stellung der Kunst in der Gesellschaft ging: Denn die Kunst braucht die Gesellschaft, die Kunst braucht die Reflexion.“

Credits: Fred Thieler, Malerei, MKM 2013 © Stiftung für Kunst und Kultur e.V., Fotos: Benedikt Frings-Ness