Public Art Ruhr | Neuenthüllungen

Im Umfeld der RuhrKunstMuseen befindet sich eine eindrucksvolle Bandbreite von Kunstwerken im öffentlichen Raum. Mutige künstlerische Setzungen von renommierten Künstlerinnen und Künstlern, die die Kunstlandschaft der Metropole Ruhr auf besondere Weise prägen. Aus diesem Grund widmen sich die RuhrKunstMuseen im Rahmen ihrer gemeinsamen Arbeit nachhaltig dem Thema Kunst im öffentlichen Raum: Mit der Veröffentlichung des Bildbands PUBLIC ART RUHR und der Projektreihe PUBLIC ART RUHR – NEUENTHÜLLUNGEN. „Der Wert liegt im Erkennen des Vorhandenen“, so Walter Smerling, MKM-Direktor und Sprecher der Projektgruppe „Kunst im öffentlichen Raum“. Kunstwerke, die in Vergessenheit geraten und auf Initiative der Projektgruppe wieder in Stand gesetzt werden, sollen im Rahmen von Neuenthüllungen und Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern, Bürgerinnen und Bürgern des Ruhrgebiets wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangen.

Adolf Luther „Lichtmaschine“
Neuenthüllung: 28. Juni 2017
Schloss Horst, Gelsenkirchen

Licht und Bewegung charakterisieren das Werk von Adolf Luther, einem der wichtigsten Vertreter der Lichtkinetik. Kreisrunde, an Lupen erinnernde Scheiben in unterschiedlichen Gruppierungen bewirken in vielen seiner Werke einen verändernden Blick, brechen das Licht, reflektieren die Umgebung, akzentuieren Räume. Mehr Informationen

Maria Nordmann „Insel Werden 1984 – heute“
Neuenthüllung: 21. Juni 2016
Brehminsel, Essen-Werden

Auf der Brehminsel in Essen-Werden, einige 100 Meter vom Baldeneysee entfernt, schuf die deutschstämmige und in den USA lebende Künstlerin Maria Nordman ein Werk bestehend aus zwei auf einer Nord-Süd-Achse angeordneten Torbögen: der eine aus grob bearbeitetem Basalt-Lava-Gestein, der andere fein gearbeitet aus hellem Sandstein. Die Restaurierung des Werks konnte durch die großzügige Unterstützung der Brost-Stiftung und der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. realisiert werden. Mehr Informationen

Heinz-Günter Prager „Herner Ronden“
Neuenthüllung: 27. Oktober 2015
Friedrich-Ebert-Platz, Herne

Alle Kunstwerke von Heinz-Günter Prager sind Skulpturen, mit denen der Künstler grundsätzlich über den Raum nachdenkt: Die Linien, der Körper, die Gewichte, die Verortung sind das Thema seiner Arbeiten. Alle seine Werke sind von theoretischen Überlegungen begleitet. Prager überlässt nichts dem Zufall, was das Konzeptionelle betrifft, wohl aber die letzten Formen, die der Schmiedehammer aus dem Eisen herausschlägt. Im Zentrum steht der Körper. Mehr Informationen

Günter Dohr „Consol Gelb“
Neuenthüllung: 19. Januar 2015
Ehem. Zeche Consolidation, Gelsenkirchen

Die im Jahr 2000 entstandene Lichtinstallation Consol Gelb von Günter Dohr lässt sich nachts bereits aus großer Entfernung wahrnehmen. Am oberen Ende des etwa 53 Meter hohen Fördergerüsts, das über dem ehemaligen Schacht 9 der stillgelegten Zeche Consolidation aufragt, scheinen mehrere waagerechte gelbe Linien den nächtlichen Himmel zu erhellen. Tatsächlich handelt es sich dabei um 32 Natriumdampf- lampen, die horizontal nebeneinander über den Streben des Gerüsts installiert wurden und orange-gelb leuchten. Zusätzlich hat Dohr unterhalb dieser Beleuchtungsmittel eine weitere waagerechte Reihe roter Leuchtstoffröhren platzieren lassen, zur Verstärkung des gelben Farbtons und zur Abgrenzung nach unten. Nachts lenkt sie mit ihrer gelben Illumination wie ein Leuchtturm die Aufmerksamkeit auf sich. Mehr Informationen

Per Kirkeby „Backsteinskulptur für Recklinghausen“
Neuenthüllung: 25. Juni 2014
Lohtor/Herzogswall, Recklinghausen

In Recklinghausen befindet sich eine 26 Meter lange und 6 Meter hohe Skulptur des dänischen Künstlers Per Kirkeby. Sie hat zugleich den Charakter eines Monuments und erinnert mit ihrem Standort am Herzogswall an das historische Lohtor und die einstige Stadtmauer. Wie ein Wandelgang überspannt die Skulptur mit sechs großen und sieben kleinen Toren aus Ziegelstein eine Straßenseite am Rande der Innenstadt. Die lang gestreckte Schauseite erinnert an eine Gloriette, wie man sie als Gebäude klassischer Gartenanlagen kennt. Mehr Informationen

Johannes Brus „Nashorn-Tempel“
Neuenthüllung: 5. Februar 2014
Gladbecker Straße/Johanniskirchstraße, Essen

In der für ein Nashorn typischen, stoischen Haltung steht ein ausgewachsenes Exemplar dieser archaisch wirkenden Tiere als Betonskulptur zwischen vier gedrungenen Pfeilern. Die Pfeiler sind ursprünglich im Metallguss verwendete Stahlkokillen und markieren die Eckpunkte eines durch eine Bodenplatte ausgewiesenen Bereiches. Sie überragen die Tierskulptur und wirken – noch mächtiger als diese – wie die Eckpfeiler eines Käfiges, in dem das Tier zur Schau gestellt wird. Mehr Informationen

Richard Serra „Terminal“
Neuenthüllung: 11. Oktober 2013
Hauptbahnhof Bochum

Das Werk ist fast 100 Tonnen schwer und über zwölf Meter hoch. Vier trapezförmige rostige Stahlplatten scheinen wie lose aneinander gelehnt und deuten durch ihre teilweise geneigte Aufstellung einen unsicheren Stand an. Dem Eindruck der Schwere des Metalls steht der schwerelose Zustand der sich gegenseitig stützenden monumentalen Platten gegenüber. Beim Umschreiten der Skulptur wirkt in den schrägen und überlappenden Kanten das Dynamische des bewegten Verkehrs um die Skulptur herum fort. Im Inneren des „Terminals“ bietet sich ein überraschender Eindruck: Der Blick nach oben zeichnet einen quadratischen Ausschnitt des Himmels. Der Wechsel von Statik und Dynamik, von Gewicht und Schwerelosigkeit wird beim Betrachten erlebbar. Mehr Informationen

Raimund Kummer „Schwelle“
Neuenthüllung: 20. September 2013
Emscher Park, Lohwiese, Essen

Inmitten eines heute wild bewachsenen Grünstücks ragt ein über sieben Meter hohes Tor aus Granit in die Höhe. Mit zwei bewegbaren Flügeltüren bestückt kommt das Objekt einem Werkstor gleich und spielt auf die industrielle Vergangenheit ebenjenes Ortes an. Damit spiegelt das Werk Kummers künstlerische Arbeitsweise. Der öffentliche Raum steht im Mittelpunkt seiner Arbeit: Seine Werke entstehen aus den Bedingungen und der Beschaffenheit des jeweiligen Ortes. Dabei schafft der heute in Berlin und im italienischen Ripatransone lebende Künstler nicht selten Situationen, die verfremdend wirken. So sorgt auch das architektonische Gebilde inmitten der Natur für Irritation beim Betrachter. Mehr Informationen

Wolf Vostell „La Tortuga“
Neuenthüllung: 14. Juli 2013
Theaterplatz, Marl

La Tortuga lautet der Titel einer großen Raumplastik vor dem Theater in Marl. So schwungvoll der Name klingt, so paradox mutet der Zustand des Objekts an. Mitten aus voller Fahrt scheint hier eine alte Dampflokomotive mit Tender zum Halten gezwungen worden zu sein. La Tortuga – das heißt »Die Schildkröte« – liegt reglos auf dem Rücken. Endstation. Die Arbeit gilt als die wohl größte Skulptur des Aktionskünstlers Wolf Vostell und war von ihm 1988 für die Ausstellung Mythos Berlin zur 750-Jahr-Feier der Stadt konzipiert worden. Mehr Informationen

Isa Genzken und Gerhard Richter „ohne Titel, Wandmalerei“
Neuenthüllung: 20. Juni 2013
U-Bahn-Haltestelle „König-Heinrich-Platz“, Duisburg

Isa Genzken & Gerhard Richter haben gemeinsam das Design für die Duisburger U-Bahnhaltestelle König-Heinrich-Platz entworfen. Fährt man die Rolltreppe hinunter, erschließt sich eine Eingangshalle mit allen zu erwartenden Requisiten: Infotafeln, Fahrkartenautomaten, Entwertungsstationen, Werbung. Zur Neutralisierung des immensen Farb- und Formrepertoires kleideten die Künstler den Raum mit geprägtem, mattspiegelndem Edelstahl aus. Mehr Informationen