GERHARD HOEHME | „die Unruhe wächst“. Werke 1955 bis 1989

13. September 2009 bis 10. Januar 2010
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst

Das Museum Küppersmühle zeigt eine umfangreiche Werkschau des Künstlers Gerhard Hoehme (1920-1989), die Bilder, Objekte und Plastiken aus den Jahren 1955-1989 zusammenführt. Die Ausstellung ist Bestandteil einer umfangreichen Ausstellungskooperation mit der Duisburger Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum und dem Düsseldorfer museum kunst palast. Unter dem gemeinsamen Titel „die Unruhe wächst“ würdigen die drei Museen das breite Spektrum des künstlerischen Schaffens Gerhard Hoehmes.

Durch die Realisierung von drei zeitgleichen Ausstellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten ist es erstmals möglich, die unterschiedlichen Facetten von Hoehmes vielschichtigem Werk eingehend darzustellen und den Künstler so umfassend zu präsentieren: Hoehme als Informeller und Experimenteller, als Maler und Graphiker, als Schöpfer von bildplastischen Werken, als Akademieprofessor, Lehrer und Theoretiker. „Hoehme war in den 50er Jahren ein wesentlicher Wegbereiter des Informel“, sagt Direktor Walter Smerling, „und hatte darüber hinaus eine wichtige Funktion für die Avantgarde. Er war ein großer Künstler und ein großer Lehrer, der beide Eigenschaften kongenial zusammengebracht hat und leider viel zu früh gestorben ist. Die Allianz dreier Museen ist eine hervorragende Möglichkeit, ihm und seiner Kunst entsprechend würdevoll zu begegnen.“

Die Werkschau der Jahre 1955-1989 zeigt die enorme Vielfältigkeit des Künstlers Gerhard Hoehme. Er ist einer der Wegbereiter des deutschen Informel, entwickelt die informellen Bildkonzepte jedoch schon früh weiter, löst sich schließlich zunehmend daraus und beschreitet eigene, experimentelle Wege. Dennoch bleibt sein Werk stets mehrdeutig: „Betrachtet man die Werkphasen im chronologischen Überblick“, meint Susanne Rennert, „wird anschaulich, wie entschieden der Künstler phasenweise aus dem festen Koordinatensystem der Kunst ausbrach – es anschließend jedoch wieder akzeptierte.“ Das Interessante an Hoehmes Werke liegt für sie dabei gerade in seiner Ambivalenz: „Das Experimentelle, „Moderne“ und das Konventionelle stehen sich hier z.T. extrem gegenüber. Hoehme, stets damit befasst, neues unbekanntes Kunstterrain zu erkunden, pflegte gleichzeitig klassische Malerei mit großer, fast altmodischer Leidenschaft.“